2.
Ich
hatte Beschlossen niemanden etwas von meinen kleinen Autounfall
zu erzählen, sie hielten mich
doch dann eh nur für verrückt!
Der
Schultag war genauso stressig, wie ich es erwartet hatte. Kaum
platzte ich ins Klassenzimmer herein, wurde ich mit einem tadelnden
Blick meines Lehrers belohnt Na toll!.
Ich setzte mich an meinen üblichen platz, ganz hinten neben meiner
Freundin Natascha. >> Frag nicht!<<, sagte ich zu ihr
warnend als sie mich mit einem verwunderten blick beobachtete. >>
Ich sag doch gar nichts!<<, erwiderte meine Freundin unschuldig
und wandte sich von mir ab, dabei fielen ihre braunen, lange Haare
geschmeidig über ihre Schultern und wie schon so oft, fragte ich
mich, wie sie es schaffte so seriös zu wirken.
Der
Unterricht zog sich lang wie Kaugummi. Immer wieder schweiften meine
Gedanken zu dem Unfall ab.
Wie konnte der Fahrer mich übersehen haben? Oder hatte er mich gar
nicht übersehen? War ich ein Opfer? Musste ich zur Polizei gehen und
den Vorfall melden?
Nein!, dachte
ich, auf keinen Fall werde ich diesen Vorfall melden!
>> Scharon,
kannst du uns den unterschied zwischen diesen beiden aufgaben
erklären?<<, die frage traf mich so überraschend, dass ich
einige Sekunden lang erschrocken Herr Polter-Bach anstarrte, der sah
mit grimmiger Miene zurück, seine Glatze spiegelte das Licht der
Sonne und ich fragte mich, ob man von seiner Glatze geblendet werden
könnte. >> Wie Bitte?<<, fragte ich, als hätte ich die
Frage nicht verstanden. Die beste Methode Zeit zu schinden, um über
die Aufgabe im voraus zu grübeln, wenn er sie wiederholte. Außerdem
mussten die Lehrer noch einen fiesen Spruch über die Dummheit der
Schüler dazu packen, das bedeutete noch mehr Überlegung zeit. >>
Anstatt Löcher in die Luft zu starren Sharon, solltest du lieber im
Unterricht aufpassen oder hältst du dich für zu schlau um meine
Frage ernst zu
nehmen?<<,
falls mein Lehrer mich schon vorher grimmig ansah, hatte die grimmige
Miene sich nach nur einer Minute zu einer Fratze des Bösen
verwandelt. Nach einer Kunst vollen Pause wiederholte er, dann doch
schließlich die Frage und ich hatte eine zufrieden stellende Antwort
darauf gegeben! Auch wenn ich keine Ahnung hatte, was dieser Satz
bedeuten sollte! Um ehrlich zu sein hatte ich ihn auch schon in
weniger als einer Minute wieder vergessen, aber wer brauchte in Mathe
auch Gleichungen, para-irgendwas und sonst noch Mathematische
Grundrechnungen?
Den restlichen
Schultag verbrachte ich damit, mich vor den Lehrern zu verkrümeln
und möglichst so auszusehen, als würde mich der Unterricht brennend
interessieren.
Denn mir war
aufgefallen, dass wenn man so tat, man interessiere sich für dieses
Fach, wurde man von den Lehrern in Ruhe gelassen, weckte man, aber
den Eindruck es Langeweile den Unterricht einen wurde man
ausgequetscht wie eine Zitrone!
Kaum hatte mir die
Schulglocke ins Ohr geträllert, sodass ich eventuelle Hörschäden
mit davongetragen hatte, stürmte ich als erste aus dem Klassenzimmer
und wäre fast mit irgendjemand zusammen gestoßen, der meinte mir
meinen Fluchtweg zu versperren!
Ich wollte gerade zu
der üblichen Entschuldigung antreten, als er einfach an mir vorbei
lief ohne auch nur einen Blick für mich übrig gelassen zu haben
(okay ich hatte auch keinen für ihn übrig, aber man musste trotzdem
nicht unhöflich sein)! Diese Begegnung erinnerte mich stark an
diesen kitschigen Liebesfilmen, die ich des öfteren mit meiner
Freundin Natascha ansah, um uns über die Missverständnisse zweier
Leute lustig zumachen!
Man rempelt sich,
unerwartet auf den Schulflur, gegen jemanden an und tut so als wäre
nichts geschehen, aber als es zum zweiten, dritten und vierten mal
passiert merkt man: Mit was für einem Blödmann da zusammen gestoßen
ist, der nicht kapierte, wie man sich zu benehmen hatte!
Den Nachhauseweg,
ging ich ganz besonders vorsichtig an! Jeden Moment erwartete ich,
dass ein Lkw mich auf der Straße überrollen könnte oder ob jemand
aus dem Schatten sprang und mich entführte! Doch nichts dergleichen
geschah mein Nachhauseweg war still und menschenleer. Die Bäume und
Büsche wehten mit dem Wind um die Wette und die Straße lag
verlassen da, ein paar Autos parkten am Straßenrand, aber sonst war
nichts zusehen, im Hintergrund lagen wenige Häuser und ich vernahm
das Zwitschern der Vögel leise, aber doch durch dringlich. Das war
Nachteil und Vorteil zugleich an meinen Nachhause- und Schulweg!
Vorteil war, dass mein Vater und ich eher abseits von der Stadt
wohnten. So hatten wir unsere ruhe vor Nachbarn oder vorbei sausende
Autos, die die Umwelt verschmutzten.
Nachteil war, man
fühlte sich des öfteren einsam, wenn man den Schulweg alleine
bestritt. Außerdem musste ich zu meiner Freundin gefahren werden
oder ich fuhr mit dem Fahrrad, aber da ich etwas faul war mit dem
Fahrrad zu fahren, schaffte ich es doch immer wieder, meinen Vater zu
überreden, dass er mich doch bitte zu Natascha fahren könne.
Nach einer gefühlten
Ewigkeit, gelangte ich dann doch noch unversehrt und etwas außer
Atem (die letzten hundert Meter war ich gerannt), nach hause!
Ich ging, gleich als
ich die Schwelle zu mein Heim überschritt, die Treppen hinauf in
mein Zimmer. Ich schloss die Tür hinter mir ab (man konnte ja nie
wissen, wann Paps hereinplatzte ohne Vorwarnung) und lies mich samt
Schuhe auf mein Bett fallen. Ohne, dass ich es wollte fasste ich an
meinem Hals und strich mit den Fingerkuppen vorsichtig, als hätte
ich angst es kaputt zu machen, um den Anhänger.
Heute vor zwölf
Jahren ist Mutter gestorben und wie so oft fragte ich mich, an was
sie gestorben ist. Die Ärzte waren ratlos, über ihren Tod und
hatten uns gesagt, sie wissen nicht wie das passieren konnte! Wieder
ließ ich die letzten Worte meiner Mutter durch meinen Kopf gehen:
Sion digor de lase!, und wieder fragte ich mich, was das
bedeuten sollte.
Ich hatte schon
alles versucht um das herauszufinden, habe meinen Vater gefragt, der
gedachte hatte, ich hätte alles geträumt! Ich Hatte diesen Satz
gegoogelt, aber niemand wusste was das bedeuten sollte!
>> Sharon, da
ist jemand für dich!<<, mein Dad hämmerte gegen die Tür und
es dauerte eine weile, bis ich merkte, dass er mich angesprochen
hatte. Wortlos stand ich vom Bett auf und marschierte zur Tür. Kaum
hatte ich sie geöffnet, wurde ich in einer heftigen Umarmung
gefangen gehalten und es hätte nicht mehr viel gefehlt, wäre
zerdrückt!
>> Sharon, ich
wünsche dir alles gute zum Geburtstag!<<, flüsterte mir sie
ins Ohr und löste sich aus unserer schmerzvollen Umarmung! Jetzt
konnte ich auch endlich sehen wer mich da zerquetscht hatte! Das
Erste, was ich erblickte, waren die seidig langen braunen Haare, die
Katzen grüne Augen und der schmale Mund! Es war niemand anderes als
meine Freundin Natascha! >> Du dachtest wohl, ich hätte deinen
Geburtstag vergessen was?<<, fragte sie mich und ich wusste
keine Antwort darauf. Natürlich hatte ich gedacht, sie hätte meinen
Geburtstag vergessen, wir feierten nie meinen Geburtstag.
>> Ich lasse
euch dann mal allein!<<, sagte mein Vater und trat den Rückzug
an.
>> Also gut
ich habe viel mit dir vor heute! Und wehe du machst nicht mit, ich
habe daran die ganze Nacht geplant!<<, bombardierte mich meine
Freundin und sah fast ein wenig traurig aus, als ich eine ablehnende
Haltung einnahm. >> Ach komm schon, das wird bestimmt
lustig!<<, versuchte sie mich mit beleidigte Miene um zu
stimmen. Schließlich willigte ich ein und Natascha sprang aufgeregt
auf meinen Bett. Ich hinter her.
>> Also ich
dachte, wir gehen heute shoppen bis zum umfallen!<< Ich war
nicht gerade ein Fan vom Shoppen, hielt das lieber für mich. Es war
so lieb von meiner Freundin etwas für mich zu planen, so etwas
hatten wir noch nie gemacht. >> Ach ja!<<, Natascha
klatschte sich mit der Handfläche an die Stirn. Dann holte sie aus
ihrer Jackentasche (eine rote Sommerjacke) ein großes, verpacktes,
eckiges Rechteck und überreichte es mir. >> ich weiß, dass du
keine Geschenke willst uns so was, aber ich konnte nicht anders! Was
wäre ich denn sonst für eine Freundin?<< Eine Freundin, die
die Wünsche ihrer Freundin beachtete, dachte ich sagte, aber: >>
Aber das wäre doch nicht nötig gewesen!<<, anscheinend die
richtige Antwort denn Natascha wusste sofort eine passende
Gegenantwort darauf: >> Ach Pack es doch einfach aus!<<
Gesagt getan!
>> Oh. .Ich.
.Du . . wie?<<, fragte ich durcheinander. In der Hand hielt ich
ein signiertes Buch von meiner Lieblingsautorin Stephenie Meyer. Ich
hätte schreien können, so glücklich war ich! >> Gefällt´s
dir?<< Natascha sah mich strahlend an. >> Ob es mir
gefällt? Machst du Witze? Das ist das beste Geschenk, dass ich je
hatte!<<
>> Gut, denn
dieses Autogramm war nicht leicht zu bekommen!<< Das glaubte
ich!
>> Mein Gott,
ich weiß gar nicht wie ich dir danken soll!<<, sagte ich.
>> Ich weiß
wie! Du gehst jetzt mit mir: Shoppen!<<, sagte Natascha
und lächelte mich glücklich an! Ja ich war glücklich in diesem
Moment hatte ich alles vergessen, meine Mutter, dass ich womöglich
von einen verrückten verfolgt wurde und, dass dieser komische
Schatten mich gerettet hatte! Das ein zigste, was in diesem Moment
zählte, war ich und meine beste Freundin!
Ich strahlte
Natascha ebenfalls an und hatte keine Ahnung, dass meine gute Laune
sich bald verflüchtigen würde!
Wir hatten mein
Haus verlassen und machten uns auf dem Weg zum nächst besten
Shoppingcenter. Natascha quatschte mich mit unnützen Zeug voll,
während ich nur stumm mit dem Kopf nickte.
Ich fühlte mich
mehr als nur unwohl, an jeder Straßenecke blieb ich stehen, weil ich
angst hatte, es könne jeden Moment ein Auto auf uns zurasen und uns
zerquetschen!
>>Hallo Sharon
hörst du mir zu?<<, fragte mich Natascha, als ich zum
gefühlten zwanzigsten mal stehen blieb und mich in allen Richtungen
umsah. >> Ja, ja ich höre dir
zu!<<, sagte
ich schnell, >> rede weiter!<< Natascha sah mich Stirn
runzelnd an, dann als wäre nichts gewesen schwafelte sie weiter. >>
Ach ja, was ich dir noch sagen wollte. .!<<, fing sie gerade
an, als sie von einem Geräusch abrupt abbrach. Dieses Geräusch
hätte ich überall wieder erkannt! Ich hoffte inständig, ich würde
mich täuschen, doch leider nicht! Langsam hob ich den Kopf in die
Richtung, von wo das Geräusch kam und, das was ich sah, bestätigte
meine Vermutung. Es war der Lkw, genau dieser, der mich auch schon
heute Morgen platt fahren wollte! War das wirklich alles erst heute
Morgen passiert? Unfassbar, ich hatte an einem Tag mehr erlebt, als
in zwei Tagen! Dieses mal wartete ich aber nicht erst ab, bis er uns
überfahren hatte! Ich weiß nicht, was mich dazu getrieben hatte,
aber ohne groß nach zu denken, nahm ich Natascha, die übrigens mit
Schreck geweiteten Augen vor sich hin starrte, bei Hand und rannte
mit ihr auf die andere Straßenseite. Leider reichte es nicht mehr
bis zur anderen Straßenseitige, das Auto war einfach zu schnell!
Ich musste mir was überlegen und zwar schnell! Es gaben zwei Ideen
die mir in den Sinn kamen! Die eine war selbstsüchtig und wollte nur
sich lebst retten, während die andere nur eines wollte, das Leben
einer Freundin zu reden!
Und dann wusste ich
was zu tun war! Ich tat etwas, was ich nie gedacht hatte zu tun! Es
war wohl mit Abstand das Selbst loseste, das je ein Mensch getan
hatte! Der Abstand von uns und dem Lkw Betrag nur noch 100 Meter und
jetzt hieß es handeln! Mit entschlossener Miene schubste ich
Natascha zum Gehweg, der nur noch wenige Meter entfernt war! Natascha
fiel dabei zu Boden und hatte dadurch blutige Knie bekommen, aber das
war besser als zu sterben! Meine Freundin sah als erstes verwundert
aus, als ich sie einfach so von mir gestoßen hatte, aber als sie
verstanden hatte, was ich getan hatte weiteten sich ihre Augen und
ein stummes >>Nein!<<, entfuhr ihren Lippen! Ich
wusste, dass sie dachte, warum ich dies getan hatte, warum ich nicht
mich selber gerettet hatte und sie liegen ließ, aber das hätte ich
nicht tun können! Ich hätte nicht mit ansehen können wie meine
beste Freundin starb und ich heile war! Und vielleicht dachte das
auch Natascha, aber sie würde es eines Tages verstehen und wer weiß
vielleicht würde ich es überleben?
Letzteres glaubte
ich zwar nicht, aber ich wollte doch noch etwas Hoffnung in mir
haben, bevor es aus war!
Ich sah noch ein mal
Nataschas entsetztes Gesicht an, bevor der Lkw mich überfahren
konnte! Ich wollte noch ein letztes mal das Gesicht von einer, die
ich liebte sehen, bevor ich starb! Ich wollte nicht dem Lkw in die
Augen sehen, sondern noch einen Menschen sehen, der mir etwas auf
dieser Welt bedeutet hat! Dann schloss ich die Augen und wartete auf
den Zusammenstoß zwischen mir und dem Auto! Das letzte was ich hörte
war ein lauter Knall und ein entsetzter Schrei, dann wurde alles
Schwarz.
Ja, ich weiß: Ziemlich kurzes Kapitel! Aber wie schon gesagt: In die Kürze liegt die Würze!!!
Also, ich hoffe ihr hattet Spaß, beim Lesen und jaaaa. . . .wir sehen oder eher schreiben uns!
<3 Crazy <3
P.S. Ich wollte mich noch einmal bedanken, dass euch meine Geschichten gefallen! Ihr rührt mich alle echt zu Tränen!!!!!
Fühlt euch gedrückt!!! <33